Die sozialrechtliche Landschaft in Deutschland gleicht einem Labyrinth, in dem die oft gut gemeinte Aussage „Ich würde ja helfen – aber das ist nicht meine Aufgabe“ auf reale Zuständigkeitslücken verweist. Hinter diesem scheinbar einfachen Satz verbergen sich strukturelle Unklarheiten, die Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf in schwierige Lagen bringen – nicht, weil einzelne Akteure versagen, sondern weil es an verbindlich geregelten Schnittstellen fehlt. Es genügt nicht, Zuständigkeiten lediglich normativ zuzuweisen; vielmehr muss im Alltag klar geregelt sein, wer tatsächlich Verantwortung trägt und wie Übergänge zwischen den Hilfesystemen gestaltet werden. Diese Diskrepanz zwischen gesetzlichem Anspruch und gelebter Praxis ist keine abstrakte Problemlage: Viele Menschen mit Unterstützungsbedarf erleben, dass sie trotz bestehender Ansprüche im institutionellen Geflecht „verloren gehen“. Das erzeugt Ohnmacht, erschwert den Zugang zu Hilfe und führt nicht nur zu individuellem Leidensdruck, sondern auch zu gesellschaftlichen Folgekosten. Die Notwendigkeit, verlässliche und handlungsfähige Strukturen zu schaffen, ist daher kein theoretisches Anliegen, sondern zentrale Voraussetzung für ein funktionierendes soziales Miteinander.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2944-7127.2025.06.07 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2944-7127 |
Ausgabe / Jahr: | 6 / 2025 |
Veröffentlicht: | 2025-06-16 |
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